Wie erkläre ich meinem Kind...

Mama, was ist ein Freund?

„Hallo Dachs“ rief der Fuchs. „Wollen wir Freunde sein?“ „Ich weiß nicht“ antwortete der Dachs. „Was heißt das denn, Freunde sein“? „So genau weiß ich das auch nicht. Aber ich glaube es ist etwas Tolles“, sagte der Fuchs. Er setzte sich neben den Dachs und ließ ebenfalls die Beine ins Wasser baumeln“ (…) 1

Freundschaften sind ein wichtiger Bestandteil und eine tolle Bereicherung in unserem Leben! Manche Freunde begleiten uns ein Leben lang, andere verschwinden eher schnell von der Bildfläche….

Was genau eine Freundschaft ausmacht, kann stark variieren. So gibt es Freunde mit denen man Einkaufen geht, mit anderen bespricht man lieber ein Buch und mit wieder anderen trifft man sich mit den Kindern am Spielplatz. Das Spektrum der Freundschaften ist weit gestreut, kein Wunder also, dass Kinder oftmals Fragen diesbezüglich haben!

Als mein Sohn mit circa 2 1/2 Jahren in seinem Kindergarten anfing, stellte er schnell fest, dass sich unter den anwesenden Kindern Gruppen gebildet hatten. Manche Kinder wurden von anderen als „Freund“ bezeichnet, andere nicht. Eines Tages kam er also nachhause und stellte mir DIE Frage:

„Mama, was ist eigentlich ein Freund?“

„Gar nicht so eine einfache Frage!“, antwortete ich und dachte erstmal nach. Was genau war es nun, dass eine Freundschaft ausmachte, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner der allen sozialen Bindungen, die wir als Freundschaft bezeichnen, zu Grunde liegt?

Nach kurzem Grübeln gab ich ihm also folgende Antwort:

„Ein Freund ist jemand, bei dem du dich wohlfühlst, jemand mit dem du gerne Zeit verbringst“.

Auch Sohnemann begann jetzt zu überlegen und antwortete: „Dann ist Peter mein Freund, oder Mama? „Ja, mein Sohn, Peter ist dein Freund!“ antwortete ich. „Und Max?“, fragte er erneut. „Ja, das ist auch dein Freund“, erwiderte ich. Er zählte genau diejenigen Kinder auf, die auch ich von Anfang an als seine Freunde angesehen hatte.

Es verging einige Zeit, mein Sohn gewöhnte sich im Kindergarten gut ein, die „Freundschaften“ entwickelten sich und veränderten sich auch. Eines Tages, wieder nach dem Kindergarten, befragte mich mein Kind wieder zum Thema Freundschaft. Diesmal stammelte er etwas betrübt:

„Mama, wieso ist Peter jetzt nicht mehr mein Freund?“

Ich musste schlucken. Auch wenn ich als Mutter natürlich rational verstehe, dass Freunde kommen und manchmal gehen und natürlich weiß, dass kleine Kinder noch sehr sprunghaft sind was Freundschaft betrifft, fiel es mir nicht leicht meinen Sohn so traurig zu sehen.

Ich nahm ihn also in den Arm und erklärte ihm, dass er ein ganz großartiger „junger Mann“ sei und dass er ja noch andere Freunde hätte. „Außerdem ist es ok, wenn nicht jedermann dein Freund ist. Menschen sind eben verschieden“, ergänzte ich.

Sohnemann beruhigte sich zum Glück sehr schnell und wisst ihr was? Mittlerweile zählt Peter wieder zu seinen besten Freunden!

Wie sieht das eigentlich bei euren Kindern aus? Sind sie eher von der geselligen Natur mit vielen Freunden oder eher zurückhaltend?

Egal welches Temperament ein Kind hat, ich finde, zuerst ist es immer wichtig ihm zu erklären, dass es „toll ist, so wie es ist!“. Und wenn ein Kind wirklich so gar nicht mit Anderen zusammen sein und spielen mag, findet ihr bei www. eltern. de und bei Muttis Nähkästchen unter folgendem Link  nützliche Tipps!

Eine gute Freundschaft ist, wie schon der Fuchs in unserer Geschichte feststellt, etwas Tolles! Gemeinsam ist es einfach oft schöner als allein! :

„Weißt du, als wir zusammen am Fluss gesessen haben, mit den Beinen im Wasser“, sagte der Dachs. „Ja?“, erkundigte sich der Fuchs. „Das hat mir besser gefallen, als dort allein zu sitzen“ erklärte der Dachs. „Mir auch“, sagte der Fuchs. Der Dachs überlegte eine Zeit lang. „Ich glaube, das bedeutet, dass wir Freunde sind“.2

1,2: Taplin, S.: 2013, Wie Fuchs und Dachs Freunde wurden und andere kleine Vorlesegeschichten, Usborne Verlag, S.1-2.

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