Hallo meine Lieben, heute gibt es ein ganz persönliches Thema von mir. Wie der Titel bereits verrät, geht es um Angst, genauer um die Angst, die ich als Mama um meine Kinder habe oder wie es mein Sohn zusammenfassen würde: „Mama du bist ein Angsthase-Osterhase“!
Meine Omi hatte mich immer gewarnt
Früher hatte ich sie nicht diese blöde Angst. Früher war alles anders. Sogar wenn ich etwas Waghalsigeres gemacht hatte (wie Skiurlaub mit völlig Fremden oder Paris Urlaub, wo alle dachten, ich bin in Wien) war ich meist angstbefreit. Es überwog das Gefühl von Freiheit, Sicherheit und es „Wird-schon-nix-Passieren Überzeugtheit“, kombiniert mit einer Brise „Ist ja alles Wurstigkeit“.
Wenn mir etwas passiert, so dachte ich mir immer, isses halt so, ich habe mein Leben immer so gelebt wie ich gerade im Moment wollte und Mama und Papa würden drüber hinwegkommen. Aber würden sie das wirklich? Und wann war dieses „früher“?
Früher und somit die unbeschwerte, angstlose Zeit war für mich die Lebensphase pre-Kiddos. Um genauer zu sein die Phase bis zur ersten Schwangerschaft, als plötzlich mein Leben zu unserem Leben wurde und meine Verantwortung nicht mehr nur mich, sondern auch ein anderes Lebewesen zu betreffen begann.
Ich war ehrlich nicht vorbereitet. Diese plötzliche Unsicherheit übermannte mich total. Ich kannte das Gefühl wie gesagt nicht und weiß noch genau wie oft ich meine eigene Mom dafür ausgelacht hatte, dass sie sich immer viele Sorgen gemacht hatte. Nichts hatte ich verstanden damals, weil ich es nicht kannte das Gefühl, wenn dein „Herz plötzlich außerhalb deines Körpers herumspaziert“.
Meine Omi aber hatte mich immer gewarnt. Sie wollte, dass ich meine Mutter verstehe und erzählte mir, dass es so ist, dass man sich um seine Kinder Sorgen macht und das von Anfang an, nie wieder endend. Natürlich nahm ich sie alle nicht Ernst und war mir tausend prozentig sicher, dass mich das nie treffen würde.
Ich würde keine Ängste als Mutter haben, nein bestimmt nicht. Ich würde die coolste, tiefenentspannteste Mutter der Welt werden. „Mami, ich flieg nach Ecuador über den Sommer“…kein Problem…“Ich gehe jetzt Tiefseetauchen“….klar mein Kind….“Ich sammle ab heute giftige Spinnen“…null Problemo… .Genau das dachte ich immer. Tatsächlich.
Natürlich kam es anders. Mein Sohn nennt mich schließlich nicht umsonst „Angsthase Osterhase“ und recht hat er.
Denn obwohl meine Mutter definitiv wirklich ängstlicher war als ich (doppelte Verstärkung, die zum Ausdruck bringen soll, dass ich echt gechillter bin, als sie…denke ich zumindest) ) und nicht zur überängstlichen Gattung Mutter zähle (ich halte am Spielplatz nicht das Händchen meiner Kids und bin prinzipiell für mehr Freiheit der Kleinen) hat sich seit der Geburt meines Ältesten irgendetwas bei den chemischen Verbindungen in meinem Gehirn verändert.
Wo ich früher eine tolle Skipiste sah, sehe ich jetzt an manchen Tagen zehn verschiedene Möglichkeiten, sich eine Kopfverletzung zuzuziehen (leider auch durch Erfahrung geprägt. Sohnemann hat eine ganz vernarbte Stirn). Und was damals für mich ein Turm mit toller Aussicht war, ist heute ein gute Möglichkeit abzustürzen.
„Seit der Geburt des ersten Kindes ist mir immer Angst und Bange“ ja das sagte sie immer meine Oma…und irgendwie hatte sie recht.
Der Umgang mit der Mama-Angst
Die Angst um den eigenen Nachwuchs ist also definitiv etwas ganz Mächtiges. Etwas das wahrscheinlich in allen von uns verankert ist und das Überleben der Gattung „Mensch“ sichern soll. Doch so sehr mir das klar ist und ich blöde Ängste größtenteils unter Kontrolle habe, so sehr nervt es mich, dass ich überhaupt etwas unter Kontrolle bringen muss. Etwas, dass ich früher nicht kannte.
Außerdem ist das Letzte, das ich möchte, Ängste auf meine Kinder zu übertragen und sie somit vielleicht zu unsicheren Erwachsenen zu erziehen.
Wenn mein Kopf also zum Herumspinnen beginnt, heißt es dann erstmals durchatmen, Hirn einschalten, manchmal Zähne zusammenbeißen und echt zu vertrauen, dass alles gut geht. Dass die Kinder einige Dinge alleine bewerkstelligen können und absolut nichts passieren muss.
Meist gelingt mir das zum Glück ganz gut. Wenn es aber einmal nicht funktioniert versuche ich ehrlich mit meinen Kids zu sein und nehme mich selbst ein wenig aufs Korn. „Ihr wisst ja, Mama ist manchmal ein Angsthase“ sage ich ihnen dann, womit sie mit Lachen reagieren und ihr Ding trotzdem durchziehen.
Wie ist es eigentlich bei euch mit der Angst um die Kiddies? Seid ihr total tiefenentspannt oder stockt euch auch immer wieder der Atem? Was macht ihr dagegen? Ich bin neugierig!
Eure Lily
Spannender Beitrag! Ich habe mich auch gerade mit diesem Thema beschäftigt, da ich auch in gewissen – für andere meist unspektakulären – Situationen ängstlich und angespannt bin. Aber ich denke, dass es einigen Mamas irgendwo so geht …
Liebe Grüße, Simone
Danke dir, ja es war mir irgendwie wichtig, man denkt ja immer man ist alleine so ein Hosensch…seit der Kids… glg
Oja, das kenne ich definitiv auch 😉 wenn ich so zurückdenke, was ich alles in „jungen“ Jahren gemacht habe und mir vorstelle, dass ich das in Zukunft als Mama erleben muss, wird mir ganz anders …
Es ist wirklich ganz anders als ohne Kinder…auch wenn man es sich vorher nie vorstellen konnte… glg an dich :*
Ganz toller Artikel! Ich kann so mitfühlen.ich war früher klettern,bungeejumpen usw.nix ausgelassen und die Eltern wussten auch nicht alles….und heute guckt mich mein sechsjähriger Sohn an und sagt,Mama musst keine Angst haben.Es hat sich alles geändert seit er da ist. Ich schaff es leider nicht immer die Angst vor ihm zu verbergen…..LG clarissa
es ist auch echt schwer Clarissa… <3 wir packen das !!